Pippa – mein geliebtes Puschelchen

Als wir Dich vor drei Jahren abgeholt haben, war ich froh, dass Dich kein Tierarzt gesehen hat. Denn jeder vernünftige Mensch hätte gesagt, dieses Kätzchen hat keine Chance. Du warst eine der Katzen aus der Gartenlaube aus Radeberg. Geschwüre im Maul, abgemagert, verfilzt. Kein schöner Anblick. Aber Du hast sofort mein Herz erobert. Du warst einer meiner allerliebsten, von Anfang an. Und das lag nicht an Deinen schönen blauen Augen, sondern an Deinem wunderbaren Wesen.

Meine Tierärztin hat die Zähne gezogen, die Geschwüre operiert. Es hat lange gedauert, aber nach einem halben Jahr war alles verheilt und wir haben versucht Dich zu vermitteln. Aber es wollte Dich keiner haben, denn Du bekamst keine Luft durch die Nase. Denn da war keine. Einfach weggezüchtet. Dazu konntest Du das Maul nicht richtig schliessen.

Im Prinzip hat es Dich nicht groß gestört. Du warst eine eine fröhliche und muntere Katze und für ein Perserchen ziemlich temperamentvoll.

Wenig darauf ging es dann wieder los, wieder ein Geschwüre und Gingivitis. Auch diesmal haben wir es wieder in den Griff bekommen, es war alles komplett verheilt. Dann ging es los an der Zunge. Da haben wir vor fast zwei Jahren gesagt, das ist so was fieses, wenn das nicht weggeht, machen wir nicht weiter. Aber es ging wieder weg. Kam wieder, ging wieder weg. Mehrmals. Dazwischen immer wieder Phasen mit Blutarmut, klassische Blutungsanämie. Aber auch das haben wir immer wieder in den Griff gekriegt, es war absolut ein Wunder. Auch wenn Du seit zwei Jahren nur Flüssignahrung zu Dir nehmen konntest (Pippas Suppe), Du kamst damit gut zurecht.
Am Mittwoch habe ich bemerkt, dass Du aus dem Maul blutest. Wieder das Geschwür auf der Zunge. Auch diesmal dachten wir, es geschieht wieder ein Wunder. Gestern hast Du sogar etwas Matschepampe gegessen und ich dachte, Bingo, es geht wieder aufwärts.

Heute morgen konntest Du nicht mehr sitzen, kaum mehr laufen. Du wolltest noch raus in den geliebten Garten. Dann Atemnot, Seitenlage. Da haben wir entschieden, wir fahren nicht mehr in die Tierklinik, wir begleiten Dich hier auf Deinem letzten Weg. Es ging dann auch relativ schnell und ich bin froh, dass wir so entschieden haben.

Sicher, wir mussten damit rechnen. Es war klar, dass es nicht immer Wunder geben kann. Aber es war dann jetzt doch überraschend.

Pippale, Puschelchen, Sabberliese, ich weiß noch gar nicht wie es werden soll ohne Dich. Ich bin dankbar, dass Du uns die Entscheidung abgenommen hast. Diese eine Entscheidung, die wir schon so oft treffen mussten. Und ich bin dankbar, dass wir Dich hatten. Du warst einfach eine wundervolle Katze. Wir weinen um Dich.