Nachruf für Mimi *unbekannt – 21.1.2016

Mimimimimimi, das warst Du für uns. Nicht einfach nur Mimi, nein, sondern Mimimimimimi.

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Als mich Uschi im Juli 2015 gefragt hatte, ob ich Platz für eine ältere und blinde Katzendame hätte, die Mimi heisst und immer draußen gelebt und somit nicht einfach in einem Zimmer gehalten werden kann, konnte ich nicht nein sagen. Eine Mimi für MIMMis. Yvonne hat Dich dann Ende Juli zu uns gebracht. Die ersten Tage warst Du oben im Bad. Du warst nicht dünn, aber hattest kein schönes Fell und man hat Dir angesehen, dass Du kein einfaches Leben hattest. Jedes Jahr Junge, die nie überlebt haben. Nur die letzten, die haben es geschafft, denn Uschi hat Dich und die Katzenkinder gerettet.
Wir haben Dich zu Dr. Freisen gebracht, der Dein eines Auge operiert hat. Und wir hatten den Eindruck, Du konntest wieder ein ganz bisschen sehen. Kastriert wurdest Du natürlich auch. Leider hat sich Dein Sehvermögen wieder verschlechtert danach, aber ein Versuch wars wert.
Vom ersten Tag an hast Du uns signalisiert, dass Du raus willst. Du hast Dich geschleckt und das Fell am Rücken gerupft. Es war schon schütter als Du kamst, aber dann hattest Du kahle Stellen. Und so haben wir Dich dann auch ins Kaminstübchen umgesetzt und Dich dann rausgelassen. Und Du warst wieder glücklich.
Du hast Dich so schnell hier eingelebt, das war erstaunlich. Du hattest einen gesegneten Appetit und warst bald rund und schön mit einem wunderbar glänzenden Fell.
Draußen warst Du glücklich, aber Du warst auch immer auf der Hut. Man merkte Dir immer an, dass Du vorsichtig sein musstest. Draussen anfassen ging nicht.
Aber wenn ich Mimimimimimi gerufen habe, kamst Du auf Deinen kurzen Beinchen angewackelt und hast Dir Deine Milkies-Ration abgeholt. Unseren Willi hattest Du auf dem Kieker. Auf den bist Du immer los. Aber der freche Kerl hat einfach einen Bogen geschlagen und Du hast ihn nie erwischt. Aber mir allen anderen Katzen kamst Du gut zurecht und es hat Dich jeder respektiert.
Du warst so eine unkomplizierte Katze, einfach wunderbar.
Am 6. Januar habe ich gemerkt, es stimmt was nicht mit Dir. Du hattest Fieber, hast fürchterlich gerotzt. Ich hab Dich ins Kaminstübchen, aber Du wolltest raus. Also hab ich Dich wieder rausgelassen. Ich musste Dich dann jeden Tag einfangen, um Dir Medizin zu geben, das hast Du gehasst. Nach drei Tagen ging es wieder besser und ich hab Dich in Ruhe gelassen.
Du warst die letzte Woche schon ruhig, bist nicht rausgegangen. Das habe ich auf den Schnee geschoben. Schnee mag keine blinde Katze, denn alle geruchlichen Markierungen wo es langgeht, sind weg. Am Sonntag hab ich Dich gefunden, Du hattest unter den Tisch gepinkelt, ganz gelb. Ich hab Dich wieder ins Stübchen getan, da hast Du Dich hinter der Heizung versteckt und mich angefaucht. Am Montag sind wir zum Tierarzt, Blut nehmen. Am Dienstag das Ergebnis, die Leberwerte sehr schlecht, Gelbsucht, was ja auch sichtbar war. Keine Leukozyten mehr, keine Blutplättchen. Und Hämobartonellen, aber keine Anämie. Irgendwie hat alles nicht zusammen gepasst und die Tierärztin war auch ratlos. Das einzige, was erklärbar wäre, war FIP. Wir haben dann noch auf FeLV testen lassen, war negativ. Aber ein weiterer Wert, der auch typisch für FIP ist, war auch schlecht. Wir haben darauf verzichtet, Dich weiteren Untersuchungen zu unterziehen, weil sich daraus keine Behandlungsmöglichkeit ergeben hätten. Du bist ins Bad umgezogen, weil ich da leichter an Dich dran kam. Du bekamst Infusionen, Antibiotikum, Kügelchen und wir haben Dich mit Bioserin und Vitaminen am Leben erhalten. Du hast auch ganz gut mitgemacht und warst ganz lieb. Du hast gemerkt, dass Du Hilfe brauchst. Und ich bin auch sehr dankbar für die letzten Tage mit Dir, wo wir Dir noch mal zeigen konnten, wie gerne wir Dich haben. Und das hat Dir auch gefallen. Ich konnte Dich streicheln, Du hast geschnurrt und wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Aber das Fieber wollte nicht runtergehen, Du hast nicht gefressen, nur gelb gepinkelt und wurdest schwächer.
Gestern haben wir es noch mit Cortison probiert, aber ohne Erfolg. Um 23:00 Uhr habe ich gemerkt, Du bekommst schlechter Luft, da ist ein Atemgeräusch. Wir sind dann in die Tierklinik gefahren und Du bist ganz ruhig auf meinem Arm eingeschlafen. Was die Leber letztendlich dazu gebracht hat, sich komplett zu verabschieden weiß ich nicht. Ich glaube, es war FIP. Vielleicht auch das Alter, Dein schweres Leben früher, die Hämobartonellen oder alles zusammen. Ich bin sehr traurig, dass Du nicht mehr da bist. Du warst schon alt, kein Zahn mehr im Maul, aber noch nicht so alt. Zumindest hast Du nicht so gewirkt.
Ruhe sanft, meine liebe Mimi. Ich hätte Dir so gerne noch viele Sommer im Garten gewünscht. Aber es hat nicht sollen sein. Aber Du wirst immer meine Mimimimimimi bleiben.